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Dr. Olha Martynyuk (Kyiv) zu Gast mit einem Projekt über die Geschichte des Fahrrads in Osteuropa

Romanov children at the snowy Tsarskoye Selo

"With a bike, people traveled to work, transported goods, and made new contacts in distant areas."

Dr. Olha Martynyuk wurde vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation ein Bundes-Exzellenz-Studium für ausländische Forschende und Kulturschaffende zugesprochen. Sie wird ein Jahr in Basel zu Gast sein, um hier ihr an ihrem neuen Projekt "Bicycle Transport and Micromobility in Ukraine (1890-1990)" zu forschen. Olha Martynuyk hat Ukrainische Geschichte in Kiew und Mitteleuropäische Geschichte in Budapest studiert. Im Jahr 2017 hat sie in Kiew ihr Dissertationsprojekt zum Thema "Russian Nationalism as an Electoral Project in early XX cent. Ukraine" erfolgreich abgeschlossen. 

In ihrem neuen Buchprojekt untersucht Olha Martynyuk die vielfältigen historischen Erfahrungen zur Nutzung des Fahrrads als Verkehrsmittel in Osteuropa und beleuchtet dabei geschlechts- und altersspezifische sowie ethnische Aspekte des Radfahrens. 

"With a bike, people traveled to work, transported goods, and made new contacts in distant areas." Olha Martynyuk möchte zeigen, wie das Radfahren als ein Akt auffälligen Konsums der kaiserlichen Eliten in der Habsburgermonarchie und im Russischen Reich entstand und sich dann allmählich zu einem Instrument der Bauern und Arbeiter entwickelte, um in der sozialistischen Wirtschaft über die Runden zu kommen. Sie zeigt, wie sich die Praktik des Radfahrens im Laufe der Zeit veränderte, neue Bedeutungsebenen erhielt und einen wichtigen Teil der Technik-, Verkehrs- und Alltagsgeschichte darstellte.

Wir freuen uns auf einen regen Austausch und warten gespannt, um mehr über die Praktik des Radfahren in Osteuropa zu erfahren!