Viele Jugendliche in der Schweiz begegnen dem ehemaligen Jugoslawien im Unterricht kaum – obwohl Migrationsgeschichten aus dieser Region bis heute das gesellschaftliche Zusammenleben in der Schweiz prägen. Hier setzt das mostKollektiv an: Im Rahmen der OFB-Projektförderung 2025 entwickelt es ein Bildungsangebot für Schulen, das sich mit der Geschichte Jugoslawiens und ihren Verflechtungen mit der Schweiz befasst. Ausgehend von Themen wie Arbeitsmigration, den Jugoslawienkriegen der 1990er-Jahre und der Rolle der Schweiz als Zufluchtsort werden z.B. mit dem interaktiven Einstiegs-Workshop «ABC-Jugoslawien» historische Hintergründe vermittelt und deren gesellschaftliche Nachwirkungen bis in die Gegenwart diskutiert.
Getragen wird das Projekt vom mostKollektiv – einem interdisziplinären Team mit akademischem Hintergrund in Osteuropastudien, Geschichte und Pädagogik mit dem Ziel, komplexe historische Zusammenhänge verständlich, differenziert und gesellschaftlich relevant zu vermitteln.
Im Rahmen der OFB-Projektförderung 2024 beschäftigte sich Florence Fausch mit den Geschichten von Menschen, die aufgrund des russischen Angriffskriegs von der Ukraine nach Basel geflüchtet sind. Auf der Grundlage von Interviews entstand eine zeichnerische Reportage. Die visuell interessante Umsetzung der Geschichten stellt den Versuch dar, eine komplexe und schwere Thematik einer breiteren (spezifisch schweizerischen) Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Mit dem Fokus auf die Stadt Basel wird der Krieg in der Ukraine unmittelbar mit der Schweiz in Verbindung gebracht.
Florence Fausch hat im Winter 2023 ihr Bachelorstudium in Osteuropäischen Kulturen und Deutscher Philologie an der Universität Basel abgeschlossen
Im Rahmen des OFB-Projektstipendiums beschäftigte sich Leo Vögele mit der ersten Professorin der Universität Basel für Slavistik, Elsa Mahler. Im Fokus steht dabei das Russlandbild, das sie von ihrer ehemaligen Heimat zeichnete, insbesondere anhand ihrer überlieferten Werke. Zudem werden Interviews und noch unbearbeitetes Archivmaterial des Slavischen Seminars hinzugezogen.
Leo Vögele hat an der Universität Bern im Jahr 2020 einen Bachelor in Geschichte mit Nebenfach Slavische Sprachen und Literatur abgeschlossen. Aktuell studiert er an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel zur Geschichte Russlands im 19. und 20. Jahrhundert.
Im Rahmen des OFB-Projektstipendiums 2022 arbeitete Valeria Yakushko an einer explorativen Studie über ukrainische geflüchtete Frauen in Basel. Die Forschung beantwortet die Frage "Welche Absichten und Pläne haben ukrainische Geflüchtete in Basel und wie werden sie diese in naher Zukunft umsetzen"?
Valeria Yakushko hat einen Bachelor in Soziologie (Kiew-Mohyla-Akademie, Ukraine). Ihre Studienschwerpunkte sind Bildungssoziologie und Migrationssoziologie. Sie hat an zahlreichen Projekten und Forschungsarbeiten von UNICEF und NGOs mitgearbeitet.
Das 2021 durch das OFB geförderte Projekt beschäftigte sich mit der Gründung und Entwicklung der Basler chemisch-pharmazeutischen Unternehmen Ciba, Geigy und Hoffmann-La Roche Ende des 19. Jahrhunderts und mit ihren Expansionsstrategien ins Russische Reich vor 1914. Im Fokus stehen die unterschiedlichen Firmenstrukturen dieser Pharma-Firmen und ihre Strategien zur Gründung von neuen Filialen sowie die wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse im Zarenreich, die begünstigend auf die Expansion der Schweizer Industrie nach Russland wirkten. Schliesslich geht es um die Frage, wie sich die Basler Chemie-Firmen in Russland entwickelten und welche Auswirkungen der Ausbruch des Ersten Weltkriegs und die Russische Revolution auf diese Unternehmen hatten.
Jael Sigrist studiert Osteuropäische Geschichte und Politikwissenschaft im Master an der Universität Basel. Ihre Studienschwerpunkte liegen auf der Geschichte Russlands im 19. und frühen 20. Jahrhundert sowie auf Konflikt- und Friedensforschung und den Internationalen Beziehungen.
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