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"Wir haben uns zu spät von der Tradition unseres Fachs emanzipiert"
F. Benjamin Schenk sprach in einem Interview mit der 'Uni News' über den Einfluss des russischen Angriffskrieges auf die Forschung zur osteuropäischen Geschichte. Der 24. Februar 2022 ist eine Zäsur, die nicht nur von der breiten Bevölkerung wahrgenommen wurde, sondern auch starke Auswirkungen auf die wissenschaftliche Beschäftigung mit Osteuropa hatte. Schenk beobachtet, wie die Eskaltion des Krieges zu vermehrter Selbstreflexion führte und daraus die Erkenntnis erwuchs, dass sich die Osteuropaforschung zu stark mit den Machtzentren beschäftigte und zu wenig mit der Peripherie. Zudem ist Schenk der Meinung, dass Osteuropahistoriker:innen ihre Expertise in der gesellschaftlichen Diskussion zu diesem Thema vermehrt einbringen sollen. Gerade weil Putins Propaganda auch auf 'historischen Argumenten' basiert, sollen sich Forschende am politischen Diskurs beteiligen.
Der Beitrag erschien am 14. Februar 2023 auf der Website der Uni News und ist hier nachzulesen.