«Romantik jenseits des Nationalen»

Hodel: Cover

Dr. Anna Hodel, Vertretung der Professur am Fachbereich Slavistik, publizierte ihre Dissertation im Böhlau Verlag

Anna Hodel schrieb ihre Dissertation im Rahmen des SNF-Projekts «Jenseits des Nationalen. (Post)Imperiale Raumstrukturen in den Literatur Osteuropas» am Slavischen Seminar in Basel – wir gratulieren herzlich zum schönen Buch, das sich in 500 Seiten den literarischen Geopoetiken Südosteuropas widmet.

Was der gerade im post-jugoslawischen Raum heute wieder diskursprägende ‘nationale’ Blick auf die Kultur verbirgt, das zeigt diese Untersuchung, in der kanonische Literatur aus dem 19. Jahrhundert auf ihre geopoetische Vielschichtigkeit hin betrachtet wird, wie sie für imperiale Räume typisch ist.

Die imperialen Strukturen, wie sie den europäischen Raum politisch und kulturell über Jahrhunderte prägten, sind auch für die südslavischen Identitäts- und Gemeinschaftsentwürfe aus der Zeit der ‚Entdeckung des Nationalen‘ von großer Bedeutung. Insbesondere die Literatur in ihrer Fähigkeit, Uneindeutiges, Überlagertes und Verschobenes mitzutransportieren, kann zeigen, wie sich das imperiale Moment vielschichtig und teilweise auch widersprüchlich in mentalen Karten, narrativen Konstruktionen von Eigen- und Fremdräumen, von Zentren und Peripherien, Grenz- und Kommunikationsräumen sowie von pluralen Identitäten niederschlägt. Eine geopoetische Betrachtung der Literaturen der Romantik jenseits des Nationalen eröffnet neue Perspektiven auf die jeweiligen nationalen Referenzepochen der heutigen Bosnier*innen, Kroat*innen, Montenegriner*innen, Serb*innen und Sloven*innen und legt die Grundlagen für eine transnational pluralistische Literaturgeschichtsschreibung im postjugoslawischen Raum.

Hodel, Anna (2020). Romantik jenseits des Nationalen : Geopoetik der südslavischen Romantiken im imperialen Raum. Wien Köln Weimar: Böhlau Verlag.

Das Buch ist gebunden sowie im Open-Acces-Format auf der Verlagswebseite erhältlich.